Einstein ist ein Portugiesischer Wasserhund aus Nordrhein Westfalen. Er stammt aus dem Züchterhaus Cheia de Vida in Hörstel / Bevergern. Da wir in Baden-Württemberg wohnen, war klar: Unser Hund wird gleich zu Beginn eine recht große Reise mitmachen müssen. Eine Autofahrt über mehrere Stunden.
Eigentlich ist eine Abholung nur für einen Partei ein schönes Erlebnis. Dem Züchter und auch seiner Hündin geht bei so einer Übergabe ein Familienmitglied verloren. Umso wichtiger ist, wie die Züchter so eine Übergabe gestalten. Unsere Züchterin hat das toll gemacht. Zunächst wurden alle Formalitäten geklärt. Dann lauschten wir einigen Geschichten und Anekdoten von Einstein und seinen Geschwistern. Auf einen mitgebrachten USB-Stick wurden alle Fotos, die seit der Geburt von Einstein gemacht wurden, kopiert. Ein toller Service und ein schönes Andenken. Dann folgte die Übergabe eines Infohefters mit vielen Informationen zu Portugiesischen Wasserhunden, zum Verlauf der Zucht und zur richtigen Haltung unseres neuen Familienmitgliedes. Wir erhielten eine Erstausstattung mit wichtigen Dingen, die uns die ersten Stunden erleichtern würden. Auch dabei: Ein homöopathisches Mittel für den Fall der Fälle – falls unser Einstein reisekrank würde.
Nichts ist schlimmer für so eine erste Reise, als ein ausgeschlafener Hund mit viel Tatendrang. Unsere Züchterin nahm sich daher die Zeit, mit uns, Einstein und der Mutterhündin einen Spaziergang zu unternehmen. Dabei konnte sich unser kleiner Fratz so richtig auspowern.
Die Fahrt begann mit einem Einstein, dem man anmerkte, dass ihm die Gesamtsituation missfiel. Weg von Zuhause, weg von den Geschwistern, von der Mutter, plötzlich in einem lauten Auto, umringt von fremden Menschen. Das ist Stress. Dementsprechend stark hechelte Einstein. Aber: Er stand die Sache durch, musste sich weder übergeben, noch hat er im Auto die Kontrolle über Blase oder Darm verloren.
Wir waren erstaunt, dass wir auf der Strecke von 450 Kilometern mit nur drei Pausen auskamen. Große Teile des Weges schlief Einstein. Wenn er aufwachte und unruhig wurde, nahmen wir die nächste Autobahnabfahrt, suchten uns einen einsamen Feldweg und ließen ihn sein Geschäft erledigen.
Übrigens lernten wir irgendwo kurz vor Frankfurt auf diese Weise einen Förster kennen. Mit seinem Wagen stellte er uns auf dem Feldweg, dachte, wir würden dort Schindluder treiben. Als ich ihm die Geschichte von Einstein erzählte, war der Groll schnell verzogen. Er gab uns noch einige Tipps zu Hunden und Waldwegen und war froh zu hören, dass wir Einstein in der Brutsaison angeleint an den Feldern vorbei geführt hatten. Wer Hunde hat, lernt ständig nette Menschen kennen 🙂