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Ein Blick auf den Kalender: Meine Güte, unser Portugiesischer Wasserhund ist ja bereits zwei Wochen bei uns. Da könnte man auf die Idee kommen, ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. So sei es:

Was er schon kann, was noch nicht

  • Einstein geht schon recht gut an der Leine, zerrt nicht und läuft immer auf derselben Seite.
  • Das Kommando „Sitz!“ klappt perfekt, Platz nur ab und zu.
  • Im Garten respektiert er die Grundstücksgrenzen ohne Leine, obwohl noch kein Zaun da ist.
  • Leckerliunterstützt funktioniert „Hier!“ bereits gut.
  • Autofahren ist kein Problem mehr für Einstein.
  • Beim Tierarzt hat er sich bereits mehrfach vorbildlich benommen.
  • Einstein ist stubenrein und kennt seinen Löseplatz zuverlässig.
  • Einstein schläft durch und muss nachts nicht mehr zum Pinkeln raus.
  • Wir können Einstein bereits 4 Stunden in einem Raum allein lassen, ohne dass er jaulend oder bellend nach uns ruft.
  • Die meisten Geräusche, inklusive Staubsauger, Kaffeemühle und Co., machen ihm keine Angst mehr.
  • Das Beißen in Hände und Klamotten ist bei Herrchen und Frauchen weniger geworden und lässt sich meist schnell unterbinden.
  • Laute Autos machen ihn nach wie vor unsicher.
  • Fremde Personen werden durch Anspringen begrüßt und deren Klamotten sind grundsätzlich dem Untergang geweiht.
  • Einstein dreht ein bis zweimal am Tag unkontrollierbar hoch, findet dann auch selber nicht mehr aus dem „Wahn“ heraus.

Zeitverzerrung

Einstein ist zwei Wochen bei uns. Moment mal, nur zwei Wochen? Irgendwie fühlt sich das bereits wie drei oder vier Wochen an. Viel länger als zwei Wochen auf jeden Fall. Dieses Gefühl zeigt, wie intensiv die Zeit mit Einstein bisher war. Geprägt durch viele Höhen und Tiefen.

No YouTube

Bevor Einstein bei uns einzog, haben wir mehrmals täglich Trainingsvideos auf YouTube, aber auch auf DVD geschaut. Damit ist Schluss, seit wir Hundetrainer haben. Man muss sich irgendwann mal auf eine Richtung festlegen, einer Trainingsphilosophie folgen. Wenn Du parallel regelmäßig anderen Trainern per Video zuschaust, bist Du zum Schluss komplett wuschig und weißt nicht mehr, was richtig ist.

Neue Werbung

Das kennt wohl jeder Hundeneubesitzer: Die Werbung im Internet hat sich komplett verändert. Plötzlich werden Dir überall Banner für Hundeartikel oder Hundedienstleistungen eingeblendet. Google und Facebook wussten bereits, dass wir einen Hund haben, bevor unsere Nachbarn es wussten.

Wesensveränderungen

Haben wir durch Training das Wesen unseres Hundes in den letzten zwei Wochen verändert? Nein, sicher nicht. Er ist vielleicht etwas ruhiger und besser ansprechbar geworden, es ist aber immer noch dasselbe Energiepaket mit Hang zur Anarchie, dass er von Anfang an war. Dennoch gab es eine Wesensänderung: Bei Herrchen und Frauchen. Wir haben gelernt, was wir im Grunde schon vorher ahnten. Wenn wir wollen, dass dieser kleine Forscher später mal ein schönes und entspanntes Leben bei und mit uns hat, dann müssen wir jetzt klare Grenzen aufzeigen. Wir müssen konsequent sein. Gar nicht so einfach, denn instinktiv geht man mit so einem kleinen Tier völlig anders um. Wenn der Hund jault, fragt man „ja was hast Du denn?“. Springt er an einem hoch, freut man sich „über die freudige Begrüßung. Ja freust Du dich, mich zu sehen?“.

Wesensänderung bei uns deshalb, weil wir uns diese Verhaltensweisen in den letzten Tagen mit viel Mühe abtrainieren mussten. Das dauert länger als man denkt und ist schwieriger als man meint. Aber wir machen kleine Fortschritte.

Rechtzeitig

Nach zwei Wochen haben wir die Weisheit in Bezug auf Hunde sicher noch nicht gefunden. Dennoch ist da bereits ein Gefühl: Gut, dass wir vom dritten Tag an Hundetrainer mit im Boot hatten. Drei Besuche in zwei Wochen, das war Gold wert. Wir hätten sonst sicher noch viel mehr falsch gemacht. Hätten Verhalten antrainiert, die wir später mit viel Mühe wieder abtrainieren müssten. Unsere beste Entscheidung bisher war daher wohl, gleich von Beginn an auf professionelle Hilfe zu setzen.

Und ganz im Vertrauen: So ein Trainer hilft nicht nur bei der Ausbildung, manchmal ist er auch Psychologe, wenn Du am Boden bist und denkst: „Das wird nie was!“

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