Seit einigen Tagen ist alles anders. Unser Hund ist wie ausgetauscht. Zunächst dachten wir, es hätte etwas mit seinem Kurzurlaub in der Hundepension zu tun. Nachdem wir einige Zeit darüber nachdachten, fiel uns jedoch auf: Das bahnte sich bereits Tage zuvor an.
Einstein ist seit einigen Tagen in vielen Aspekten „genullt“. Was schon einmal gut geklappt hat, ist plötzlich völlig unbekannt. Bei Fuß laufen ist quasi unmöglich geworden, der kleine Professor zieht immer und überall. Das Anspringen von Menschen hatten wir ihm komplett abgewöhnt. Plötzlich ist er die größte Hüpfmaschine, die man sich verstellen kann: Er springt an allem und jedem hoch. Zuhause erobert er das Sofa, sobald wir aus dem Raum sind (der Hundemonitor machts sichtbar). Einstein nagt neuerdings lange und extatisch an Knochen und Rinderohren. Ansagen werden ignoriert, es sei denn, wir werden sehr deutlich. Und sehr deutlich meint wirklich sehr deutlich (ich muss mich da teilweise recht stark überwinden, um mit dem Professor so umzugehen). Auch neu: Einstein scheut vor unserem Auto, bockt oder läuft weg wenn er mitbekommt, dass er hochgehoben und in den Kofferraum gesetzt werden soll.
Aber es gibt nicht nur Negatives, etwas hat sich auch zum Positiven geändert, obwohl ich schon nicht mehr daran geglaubt hatte. Die unsichtbare Grenze vom Wohnzimmer zur offenen Küche wird auf einmal akzeptiert, wenn Herrchen im Raum ist. Bei Frauchen ist ihm die Grenze derzeit noch wurscht.
Könnte es sein, dass unser kleiner Racker am Rande der nächsten Entwicklungsstufe steht? Winkt da bereits mit 5 Monaten die Adoleszenz? Haben wir ab sofort einen pubertierenden Forscher im Haus?