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Der Hund stammt vom Wolf ab. Wer einmal einen Welpen in den ersten Nächten nach dem Wechsle in das neue Zuhause erlebt hat, der wird dieser Wolf-Hund-Theorie vermutlich zustimmen: Nicht alle Welpen heulen, aber viele schon. Unser Einstein hat den Heul-Bell-Jaul-Mix perfekt drauf und erreicht dabei mit seinen 10 Wochen bereits eine erstaunliche Lautstärke.

Wir haben den klassischen Fehler gemacht, den viele Hundehalter in den ersten Stunden machen. Wir dachten: „Der Kleine jault und heult, also sehnt er sich nach einem Rudel und nach Geborgenheit. Komm, streichel ihn, kümmer Dich um ihn, spiel ein bisschen mit ihm.“ Genau brachte uns jedoch in noch größere Schwierigkeiten.

1:0 für Einstein

Innerhalb von nur wenigen Stunden verstand unser Portugiesischer Wasserhund: Jaulen und heulen sorgt dafür, dass sich jemand um mich kümmert, jemand mit mit spielt. Und wenn ich dabei noch am Gitter hochspringe und richtig Lärm machen, dann kommen Frauchen und Herrchen schneller!

Wir fielen auf die Masche herein. Das führte dazu, dass Einstein in der zweiten Nacht noch stärker jaulte als in der ersten. Und was noch viel schlimmer war: Nachdem das mit der Erziehung von Frauchen und Herrchen so super geklappt hatte, dehnte er sein „Bespaß-mich!“-Jaulen auch auf den Tag aus. Kaum war er erwacht, startete er mit dem jaulen und randalierte am Gitter.

Es dauert eine Weile, bis Einsteins Akkus so leer sind, dass Schlaf möglich ist

 

Gegensteuern: Die Kontrolle zurück gewinnen

Zum Glück haben wir das Prinzip erkannt. Spät, aber immerhin. Spät deshalb, weil es nur gut 24 Stunden dauerte, bis sich die Situation hier komplett gedreht hatte. Wir wurden vom Hund erzogen, nicht umgekehrt. Das geht ratzfatz und man bekommt es zu Anfang gar nicht mit. Nun arbeiten wir hart daran, das Heft wieder in die Hand zu nehmen. Momentan bedeutet das: Ignorieren, wenn Einstein kläfft und jault und randaliert. In die Nähe gehen, zeigen, dass man da ist, aber während des Jaulens Augenkontakt vermeiden und den Welpen auch nicht anfassen. Das ist unglaublich schwierig bei so einem süßen kleinen Wollknäul!

Die ersten Versuche stimmen zuversichtlich. Einstein lernt gerade, dass Jaulen und Randalieren bei uns zu keiner Reaktion führt. Sobald er die Randale einstellt, kümmert sich jemand von uns um ihn. Er erhält dann auch eine Belohnung. Wenn er scheinbar kurz vor dem Einschlafen ist, lassen wir ihn in Ruhe, denn jedes mal wenn jemand zu Einstein kommt, dreht er wieder auf 100% Action und ist kaum mehr zum Schlafen zu bewegen.

Das sind laute, hektische, spannende – aber auch schöne Zeiten, hier im Einstein-Haus.